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Mythos und Slow Living im Fokus beim ÖRV-Kongress

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Der AT ReiseVerband veranstaltete seinen Kongress in Kalabrien

 

Der Österreichische ReiseVerband (ÖRV), der Verband österreichischer Reisebüros und Veranstalters organisierte seinen Herbstkongress dieses Jahr in der süditalienischen Region Kalabrien zwischen 18.-21. Oktober 2023. Unter dem Motto „Mythos und Geschichte“ wurden der Kongress und die damit verbundenen Studienreisen mit fast 50 Teilnehmern vom italienischen Tourismusbüro, ENIT Italia und dem kalabrischen Tourismusverband unterstützt. Im Mittelpunkt der Ausland-Session des ÖRV Kongresses stand der Zusammenhang zwischen mythenbasiertem Storytelling und touristischer Produktentwicklung. Geschichten und Geschichte helfen uns, die Auswirkungen komplexer sozialer und wirtschaftlicher Prozesse auf die Gegenwart und unser tägliches Leben zu verstehen. Die Suche nach den Wurzeln hilft einerseits, komplexe Prozesse zu verstehen, andererseits ist sie aber auch die Grundlage für transformative touristische Produktentwicklungen – betonte Eva Buzzi, Präsidentin des ÖRV, bei der Eröffnung der Konferenz. Kalabrien ist unter diesem Gesichtspunkt die beste Wahl, da dieses Gebiet tausendjährige kulturelle Wurzeln hat, in denen sich die antiken griechischen und römischen Kulturen gegenseitig bereicherten und widerspiegelten – kann man ins Programmheft der Veranstaltung lesen.

 

Ziel der dreitägigen Studienreise im Rahmen des ÖRV-Herbstkongresses war es, die intensiven kulturellen und gastronomischen Erlebnisse der Region zu erkunden und den Teilnehmern bleibende positive Eindrücke zu vermitteln. Ziel der für Reisebüro- und Reiseveranstalter-Chefs organisierten Programmpunkte ist es, sicherzustellen, dass künftig ein größerer Teil des kulturoffenen Segments auch von Österreich aus Süditalien besucht. Der Anspruch von ENIT Italia und den örtlichen Tourismusorganisationen besteht darin, dass Kalabrien in Zukunft nicht nur von Besuchern als Kur- und Sommerreiseziel besucht wird, sondern dass die Region als Vier-Jahreszeiten-Reiseziel betrachtet wird. Kalabrien, wo die Attraktionen rund um das kulturelle Erbe und die gastronomischen Besonderheiten eine echte Attraktion sein können und eine ideale Grundlage für Besucher bieten, um langsamer zu werden und den langsamen (slow living) Lebensstil auszuprobieren. Die in den drei Nationalparks entwickelten aktiven touristischen Dienstleistungen, darunter Italiens größter Park, der Nationalpark Pollino, oder die „Skipisten mit Meerblick“ die ein besonderes Milieu für Winterskifahrer bieten, können in Zukunft allesamt Reiseziele mit einzigartigen Merkmalen sein.

 

Im Rahmen des ÖRV-Kongress-Tagungsprogramms gab Eva Buzzi, Präsidentin des ÖRV und Geschäftsführerin von Railtours Austria, eine Einschätzung zur Lage in der österreichischen Reisebranche. In der Auswertung heißt es: 2023 wird für österreichische Reisebüros verkehrsmäßig ein stärkeres Jahr im Vergleich zur Basis des Vorjahres. Die diesjährigen Herbst- und Wintervorbuchungen geben ebenso Anlass zu vorsichtigem Optimismus wie die jüngste Stabilisierung des Geschäftstourismus auf starkem Niveau. Zu den Herausforderungen zählte im Präsidialbericht auch der Arbeitskräftemangel bei österreichischen Reisebüros. Um diesen zu verringern, wurde in diesem Jahr eine spezielle Rekrutierungskampagne unter Einbindung von ÖRV-Mitgliedern organisiert, die dazu beitrug, das Ansehen des Berufsstandes zu stärken und zu verbessern neue Arbeitskräfte gewinnen. Im Rahmen der Rekrutierungskampagne führten die Mitglieder des ÖRV in den vergangenen sechs Monaten knapp 600 Bewerbungsgespräche. Die Schulung der Mitglieder erfolgte auch in diesem Jahr durch mehrere Webinare, wobei die Themenschwerpunkte die Übertragung von Nachhaltigkeitsaspekten auf den Vertriebsbereich sowie die Vermittlung neuester Digitalisierungsverfahren waren. Weiter hieß es, dass sich der ÖRV als Mitgliedsverband der ECTAA auch auf europäischer Ebene dafür einsetzt, dass die übermäßigen Verbraucherschutzeinschränkungen im neuen Pauschalreise-Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission rückgängig gemacht werden. Übertriebene und unpraktische Regelungen würden das Leben Reisebüros unmöglich machen, was Reisende letztlich zu unorganisierten Reisen mit höherem Risiko führe – ein Phänomen, das der Intention der EU-Richtlinie genau zuwiderlaufen würde, so die Argumentation. Die Verabschiedung der neuen Richtlinie wird übrigens laut österreichischen Experten bis 2026 und ihr Inkrafttreten bis 2027 erwartet. Die Zahl der ÖRV-Mitgliedsorganisationen beträgt in diesem Jahr 161, das sind 7 weniger als im Vorjahr.

 

Der ÖRV-Herbstkongress diente als gutes Beispiel für das Verständnis, dass der Höhepunkt der touristischen Produktentwicklung die Erlebnisentwicklung ist und dass die vollkommenste Erlebnisentwicklung diejenige ist, die ein transformierendes Element enthält. Die diesjährigen Teilnehmer der ÖRV-Studienreise erlebten alle eine Art Transformation, wodurch sie Süditalien, die dort lebenden Menschen und die dort vorgefundenen Werte künftig mit anderen Augen betrachten werden – Balázs Kovács, der in Vertretung von GD Consulting am ÖRV teilnahm, fasste die gewonnenen Erkenntnisse auf dessen Herbstkongress zusammen. Weitere Informationen und Details HIER und HIER. Fotos HIER.

ein Bericht von GD Consulting

 

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