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ÖRV-Kongress am Höhepunkt: nachhaltiger Tourismus auf Schweizer Art

Magyarul

Der Österreichische ReiseVerband (ÖRV) hielt seinen diesjährigen Herbstkongress zwiscehn 22-25 Oktober in der Schweiz ab. Der Kongress und die dazugehörige Studienreise unter dem Motto #swisstainable wurden von über 40 Teilnehmenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln angefahren. Um den ökologischen Fußabdruck der Reise zu verkleinern, ließen die österreichischen Reisebürospezialisten die erste Etappe der Reise von Wien über Zürich nach Luzern mit dem Nightjet-Zug hinter sich.

In Luzern angekommen, reisten sie mit Trolleybussen, während sie mit der Seilbahn den 2132 hoch gelegenen Kongressort erreichten, von wo aus sie später mit der steilsten Zahnradbahn der Welt, der Pilatusbahn, abstiegen. Neben der Zugfahrt genossen ÖRV-Mitglieder auch das Erlebnisschifffahrt und sie reisten auch mit dem Bernina Express, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Mit einem knapp 80-stündigen Programm wollten die Mitarbeitenden von Schweiz Tourismus die Vorteile der einzigartigen Schweizer Mobilitätsdienstleistung Swiss Travel Pass präsentieren. Der im Rahmen des Swiss Travel Pass gekaufte Pass gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz, seien es S-Bahnen, Regionalbahnen und Busse, Panoramabahnen oder Schifffahrten. Durch das Einlösen des Passes erhalten alle Reisenden freien Eintritt in fast 500 Museen sowie 50 Prozent Rabatt auf Hochgebirgsbahnen in der Schweiz. Auf der Studienreise konnten die Teilnehmenden des ÖRV-Kongresses nicht nur die Vorteile eines nachhaltigen, im Netzwerk organisierten Verkehrs erleben, sondern auch gute Beispiele für das #swisstainable-Konzept des Schweizer Tourismusverbandes in den Bereichen Gastronomie und Biolandbau. Sie lernten auch die Schweizer Logik der touristischen Produktentwicklung kennen, die eine Erhöhung der Erlebnisdichte anstrebt.

Die Präsentationen im Kongresszentrum Dragon Forum auf dem Pilátus-Gipfel in Kriens konzentrierten sich auf die Nachhaltigkeitskriterien des Tourismus und beispielhafte Good Practices. Urs Wagenseil, Professor der Hochschule Luzern, plädierte für die Koordination von Nachhaltigkeitsmarken im Tourismus, denn ohne diese sei die internationale Zusammenarbeit im Bereich der touristischen Erlebnisentwicklung, des Konsum- und Klimaschutzes nicht realisierbar. Als gutes Beispiel wurden die Bemühungen des Global Sustainable Tourism Council (GSTC) genannt, dessen Empfehlungen für Unternehmen, Dienstleister, Eigentümer von Attraktionen und Reiseziele nach einem nachhaltigen Tourismusmanagement am sinnvollsten sind. In seiner Präsentation wies der Professor darauf hin, dass unter den Modellländern mit einer nachhaltigen Tourismuspolitik Slowenien eine Top-Down-Strategie verfolgt, während Island und Neuseeland eine Strategie verfolgen, die Bottom-Up-Initiativen umfasst. Die im vergangenen November erneuerte neue Tourismusstrategie der Schweiz stellt eine Art Mischung aus beiden Praxistypen dar. Urs Weber, Leiter der Schweizer Tourismusvertretung in Österreich, stellte die Grundpfeiler des Dokuments vor. Eva Buzzi, Präsidentin des ÖRV und zugleich Geschäftsführerin von Rail Tours Austria, referierte über die Trends, die die Renaissance des Bahntourismus begründen. Aus dem Vortrag erfuhren die Zuhörer unter anderem, dass der Verband der österreichischen und deutschen Reisebüros im Rahmen der FUTOURIS-Kooperation ein besonderes Projekt ins Leben gerufen hat, um die Nutzung von Nachhaltigkeitskennzeichen transparent zu machen. Weitere Details und Fotos HIER und HIER.

 

Bericht von GD Consulting basierend auf Vor-Ort-Berichten von Balázs Kovács, Foto: Teilnehmer des ÖRV-Kongresses auf der Pilátusspitze, ©GD Consulting.)

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Kommentare: 1
  • #1

    Urs Weber (Montag, 31 Oktober 2022 17:29)

    Wirklich eine Freude: toll, so viele qualifizierte Touristiker auf einmal in der Schweiz zu haben! Die Schweiz ist preislich deutlich höher angesiedelt - ein Preis-Wettkampf, das runterlizitieren für die Unterstützer der "Geiz-ist-geil!"-Politik ist für uns nicht machbar. Und deshalb spielt sich der Wettbewerb zwischen Österreich und der Schweiz auch im Bereich Kreativität / Innovation / Qualität sowie - neu - Nachhaltigkeit (bzw. wie wir es in der Schweiz bescheiden nennen: "Swisstainable") ab.
    Vielen Dank für die investierte Zeit, den wertvollen Austausch!